Echt Himmel das Blau heute  

Lyrikband, Erstausgabe im Ralf Liebe Verlag, Weilerswist März 2009

111 Seiten, oktav, Leinen-Hardcover mit Schutzumschlag
Edition Die Tausend, hrsg. von Helmut Braun

ISBN 978-3-941037-17-5

Die Verlagsinfo (PDF) gibt es hier zum Runterladen

Entwurf: Betina Müller, Potsdam

 

'Echt Himmel das Blau heute' Erstausgabe 2009

Kerstin Bachtler im SWR2-Podcast vom 11. Juli 2020 'Die etwas anderen Blumengedichte der Lyrikerin Frederike Frei': "Das hat mit Poesiealbum ganz und gar nichts mehr zu tun."

SWR2

Rolf Birkholz in Am Erker Nr. 58 (Münster, Dezember 2009):

Nur Blumen- und Blütengedichte, dazu noch in einem poesiealbumartig, im Rosenbildchendekor, wenn auch ansonsten qualitativ gut aufgemachten Bändchen? Mit spitzen Fingern wie einen Rosenstiel nimmt man Frederike Freis Gedichtband Echt Himmel das Blau heute zur Hand – zu einer dann doch gar nicht dornigen Lektüre. Denn die Autorin bietet wenig betuliche, vielmehr munter wortschöpferische Blumenbeschreibungen, voller origineller, manchmal offenbar gar im Blütenduftrausch erzeugter Formulierungen. Vom Alpenveilchen bis zu Zinnie ist dieser Blütenwörterladen gut sortiert. Sollen es Tulpen sein ("Rote Damen aus Rotterdam"), Rhododendron ("Dichter / Blumenbaum, / ritenrot, fast fromm") oder die scharf beobachtete Magnolie ("Unten im Gras / Scherbenhaufen Licht aus / Porzellan mit rosaweißen / Schnittkanten")? Das "Mauerblümchen hält fest an der Erde, / wurzelt, wuchert gegen / das Steinsein." Frederike Frei, Jahrgang 1945, benutzt da und dort, spielerisch verfremdet, auch christliche Bezüge, um die schönen Geschöpfe gebührend zu charakterisieren, sieht etwa der Dahlie "Haupt voll Glut / und Wunder". Das wirkt schon mal gewagt, aber es zeigt auch, dass es der Autorin mehr um Sprache als um Floristik geht. Sie notiert: "Eigentlich gibt es nur einen einzigen Grund zu schreiben: mit Wörtern der Welt die Welt der Wörter zeigen."

Am Erker

Judith Görs in Märkische Allgemeine vom 11. August 2009:

Die Gedichte der Lyrikerin Frederike Frei leben von ambivalenten Wortsymbiosen
Dass Lyrik nicht zwingend in monotonen Vortragsräumen gelesen werden muss, bewies Schriftstellerin und Wortkünstlerin Frederike Frei am Sonntag im eigenen Garten. Die anwesenden Lyrikliebhaber konnten sich im Schatten zweier Apfelbäume ihre Favoriten aus dem aktuellen Gedichtband Echt Himmel das Blau heute und früheren Bänden vorlesen lassen. (...) Kraftvoll und bilderreich ist ihre Wortwahl, ihre Metaphorik und Symbolik unvermittelt, aber treffend - manchmal sogar humoristisch. In ihrer Lyrik werden die Blumen lebendig. Frederike Frei versteht es, sie zu individuellen Charakteren aufblühen zu lassen. So wie die Dahlie zur "Tochter aus gutem Hause" aufsteigt, verkehrt sich die "immer schon ewige" Sonnenblume nahezu zur tragischen Figur. (...) Militärjargon und floristische Fachtermini verschmelzen zu überraschenden Wortneuschöpfungen - angefangen beim Stiefmütterchen als Feldherrin bis hin zur "Fliederbombe". Diese literarische Symbiose kommt nicht von ungefähr. Der Vater war Soldat, die Mutter Blumenliebhaberin. "Wahrscheinlich wollte ich sie damit irgendwie zusammenbringen", so Frei. Es sind gerade diese persönlichen Anekdoten über den Arbeits- und Denkprozess der Lyrikerin Frederike Frei, die den Reiz einer Lesung ausmachen. Sie lieferte farbenprächtige An- und Einsichten - im wahrsten Sinne des Wortes.

Märkische Allgemeine

Klaus Büstrin in Potsdamer Neue Nachrichten vom 10. Juni 2009:

Von fern erinnert ihre Lyrik an die Blumengedichte Karl Heinrich Waggerls, nicht in der Form, sondern in ihrer Hintersinnigkeit und Leichtigkeit. Natürlich versucht Frederike Frei in ihren Beobachtungen und Erkenntnissen heutig zu sein. Die Bilder, die sie wählt, überraschen, wirken manchmal sinnvoll, dann auch wieder unsinnig. Aber das macht schließlich den Reiz dieser Gedichte aus. Jeder Leser kann für sich seine Blume entdecken.

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PNN

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