Das Neueste

Wasser

Das jüngste Buch (2022): Wasser - geome­trischer Ort der Sehnsucht, Achter Verlag.

Februar 2024: Die Kurzgeschichte "Hin & Weg" erschien im Berliner Verlag PalmArtPress als "Einblattdruck" Nr. 157, zusammen mit einer meiner Zeichnungen. Zu bestellen direkt beim Verlag für € 30,-

"Die Einblattdrucke von PalmArtPress sind Klappkarten im Format 26 x 17 cm, dem Lieblingsformat Friedrichs des Großen." Nebenbei: Der Alte Fritz und ich sind beide am 24. Januar geboren.

Einblattdruck 157

PalmArtPress

29.9.2023: zwei Fotos von der Lesung in der Galerie Feuerfarben. Vergrößern durch Anklicken.

Nr. 1: Cornelia Hagen

Nr. 2: Marcus Jensen

Galerie Feuerfarben 2023

Galerie Feuerfarben 2023

August 2023: Als 16. Band der Lyrik-Edition NEUN, hrsg. von Steffen Marciniak und Patrick Hattenberg, erschien Blumengesichter, mit Linolschnitten von Steffen Büchner.

Verlag der 9 Reiche, Berlin, ISBN 978-3-948999-16-2.

Mein zweiter Band mit Blumengedichten nach Echt Himmel das Blau heute von 2009.

32 Seiten, 125x190 mm, Fadenheftung, illustrierte, nummerierte und signierte Ausgabe.
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro.
Vorzugsausgabe (Hardcover): 33 Euro — limitiert auf 9 nummerierte und signierte Exemplare mit Original-Linolschnitt von Steffen Büchner (Sammlerexemplare ohne ISBN, außerhalb des Buchhandels)

Blumengesichter

Verlag der 9 Reiche

Pia Soldan in Am Erker 84, Münster, April 2023, über Wasser - geometrischer Ort der Sehnsucht:

"Tropfen für Tropfen fällt eine Miniatur ins Auge, dringt ins Hirn, rinnt durch die Blutbahnen ins Herz. Manchmal, gar nicht selten, rutscht die noch tiefer Richtung Vulva und weiter bis zu den nackten Füßen. Körpersäfte aber braucht Frederike Frei nicht, um ihre Miniaturensammlung Wasser zum 'geometrischen Ort der Sehnsucht' zu machen, wie das Büchlein untertitelt ist.
Dieser Sammlung hat der Achter Verlag ein bibliophiles kleines Hardcover mit Leinenbindung gegeben, begleitet von Aquarellzeichnungen von Jessica Füllenbach, die die verbalen Bedeutungsebenen aufgreifen oder sie mit ganz neuen Wassergedanken aufladen. (...)
So 'lockt' das Wasser mitten ins Verderben, immer wieder, selbst den Himmel lockt der See 'mit der Aussicht auf das Ende der Welt'. Noch besser kann es das Meer, denn 'an der See liegt er frei', der Horizont, als 'letale Nulllinie, die keine Ausschläge mehr liefert', hinter die du nicht schauen kannst, der 'Horizont ist der Tod'.
Die nasse (Un-)Endlichkeit dafür bestrafen oder sich nur an ihre Taten erinnern zu wollen, ist von vornherein sinnlos, denn 'keine blaue Seidenhaut kannst du abziehen von ihm, dir keine Scheibe abschneiden und auf den Schreibtisch legen'.
Wasser ist Macht, 'der See ein Millimeterdiktator, Gerechtigkeitsfanatiker, peinlich genau darauf bedacht, niemanden hochkommen zu lassen. Jedes Tal, jede Kuhle muss ausgefüllt, jeder Hügel eingeebnet werden'. Umso bedrohlicher erscheint es da, wenn die Oberfläche nicht länger ausgeglichen ist, sich aufbäumt, geradezu 'über sich selbst herfällt' und 'einen weißen Schaumteppich zur Musterung vor meinen Füßen ausbreitet, als ob ich ihn kaufen soll'.
Außerdem benötigt eine Miniaturensammlung nicht unbedingt Kongruenz der Texte untereinander. Wo er einst das große Ende war, kann der Horizont so in ein und demselben Bändchen 'für uns die Linie ins Unendliche' sein, 'nicht der Strich durchs Leben wie für andere'. Was aussieht wie ein Fischernetz aus Widersprüchen, ist vielmehr der Blick auf den Facettenreichtum ein und desselben Nicht-Dings: 'Das Meer kennt nur sich selbst. Es atmet ein und aus, das ist alles.' Wie wunderbar, dass das Werten wegfällt.
Wer Schubladen sucht, wird sie in dieser kleinen blauen Wohnung ohne Wände, dafür mit blauem Lesebändchen und dem schwarzen Loch in der Strudelmitte – erneut eine Kreation der Illustratorin Füllenbach – nicht finden. 'Dort kann man das Fürchten lernen vor allem Neuen, wenn man will.' (...)
Frei entscheidet sich nur gelegentlich für kleine Anker, die da als Überschriften 'Traunsee', 'Wattenmeer' oder 'Amrum' heißen, bereitet nur denen ein Bett, die bereit sind, es sich mit einer ihrer Erzählerinnen gemeinsam unter den Arm zu klemmen und loszuwandern, ziellos zum Wasser, hinweg oder mittendurch. 'Die Buddhisten vergleichen diesen Moment, in dem das Meer vor den Augen auftaucht, mit der Tuchfühlung zum Nirwana', (...) Konturen zerfließen zurück zur 'abgrundtiefblaugrünen' Freiheit der Literatur."

[komplett online zu lesen]

Am Erker 84

Wasser

März 2023: ... nun auch bei Facebook!

Facebook

 

Oktober 2022: Mein Prosatext "Sexhexe" erschien in Am Erker Nr. 83 (Münster) - und vor allem das lange Interview "Mach, Mädchen, mach!" über den Zeitraum von 1976 bis etwa 1982: "... wilde frühe Jahre im Literaturbetrieb". Die BaUCHLADEN-Aktion, das Debüt, die Dichterdemo und die Literaturpost.

 

Am Erker 83

Am Erker 83 - Interview

31. Mai 2022: WÖRTERTANZ IM MAI! Um 19 Uhr 30 - Dienstag - in der Zitadelle Spandau im Gotischen Saal.
Mit Trommler Gottfried Rößler und Tänzerin Daniela Schwalbe.

Eintritt: 12/10 €

Das Plakat dazu können Sie hier herunterladen (PDF)

 

Wörtertanz im Mai
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Zitadelle Spandau

April 2022: Der Band Freisprüche erschien im Achter Verlag. Freisprüche

November 2021: Die Aufzeichnung meiner Lesung im Brecht-Haus in der Chausseestraße ist nun online ('Berliner Manuskripte 2021').

Literaturforum Brecht-Haus

Oktober 2021: "Veränderungsschneiderei" und "Eine überirdische Begegnung" erschienen im Konkursbuch 57 der die das Fremde, hrsg. von Sigrun Casper, Konkursbuchverlag Claudia Gehrke, Tübingen.

Konkursbuch 57

März 2021: "Nachrichten", "Nachrichten II", "Datenbanking", Weibchenstufe: Danke für die Rosen!" und "Neu ja" (Lyrik) erschienen in: Schlafende Hunde VII, hrsg. von Thomas Bachmann, Berlin, verlag am park.

Schlafende Hunde VII

November 2020: Stipendium der Berliner Senats­verwaltung für Kultur und Europa.

Berlin.de

November 2020: "53572", mein Beitrag über das Schloss in Unkel am Rhein, erschien in der wunderschön gemachten Anthologie Sehnsuchtsorte, hrsg. von Andreas Salewski, im Achter Verlag, Weinheim.

Sehnsuchtsorte

6. November 2020 +++ VERSCHOBEN AUF DEN 16. FEBRUAR 2021 +++ LEIDER AUSGEFALLEN

Schwartzsche Villa, Berlin-Steglitz: EXTASE IN DER VASE. Blumengedichte. Mit Gottfried Rößler (Trommel), Isabell Ugol (Tanz) und Blumenplakaten von Betina Müller und Florian Fischer. Grunewaldstraße 55 (Steglitz!), U- und S-Bahn Rathaus Steglitz.

Isabell Ugol tanzt

Ekstase in der Vase
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Oktober 2020: "Abendstimmung in Altona" erschien in: Werner Irro (Hrsg.): Aus den Wolken fallen die Heringe. Hamburg in Gedichten. Hamburg, Junius.

Aus den Wolken fallen die Heringe

17.10.2020: Lesung "Wollgras heißt das Tier", zur Fotoausstellung im Lux 66, Verein für analoge Fotografie, im Studentendorf Schlachtensee, Künstlerhaus 19, Wasgenstraße 75, 14129 Berlin.

Bilder in Wörtern und auf Papier.

Die Schauspielerin und Dichterin Frederike Frei nimmt Sie mit auf eine Gedankenreise in ihrer rhythmischen Lesung durch den Garten und pflügt Erstaunliches aus Gedichten, Kurzprosa und Artikeln ans Licht.

Anregend, unterhaltsam, kurzweilig und nachdenklich.

Lux 66

Lux 66 Lesung

(Vergrößern durch Anklicken.)

Lux 2020

Lux 2020

Fotos: Bruno Dorn

August 2020: Ein Auszug aus unsterblich erschien im Konkursbuch 56 zum Thema Tod, hrsg. von Claudia Gehrke und Stephanie Sellier. Tübingen: Konkursbuchverlag. Konkursbuch 56

11. Juli 2020: Kerstin Bachtler im SWR2-Podcast 'Die etwas anderen Blumengedichte der Lyrikerin Frederike Frei': "Das hat mit Poesiealbum ganz und gar nichts mehr zu tun."

SWR2

Mai 2020: "Fernwärme" (Kurzprosa) in RHEIN! (Köln) Nr. 22.

Rhein! Nr. 22

Mai 2020: "Mein Schloss in Unkel am Rhein", beschrieben für das Blog "Sehnsuchtsorte" des Achter Verlags.

Sehnsuchtsorte

März 2020: Die Gedichte "Max-Brauer-Allee 124", "Hanglage", "Denkzettel",  "Abend, teuer" und "Wo wohnen die Wörter" erschienen in: Ihre Papiere bitte, hrsg. von der Lyrik AG des VS Berlin, Hirnkost, Berlin, ISBN 978-3-948675-06-6.

Ihre Papiere bitte (2020)

Februar 2020: [Gänseblümchen werfen] (Gedicht) und "Tini im Glück" / "Carne vale, Fleisch ade!" (2x Kurzprosa) in RHEIN! (Köln) Nr. 21. Rhein! Nr. 21

Januar 2020: "Schlamm ist Modefarbe" (Prosa) erschien in Am Erker 78, Münster.

Im selben Heft steht auch die Rezension von Rolf Birkholz zu Aberglück:

"Genauigkeit geht ihr vor Schnelligkeit. Und bei allem, was sie aufspießt zwischen Nachbarschaft und mehr oder weniger freier Natur, schaut sie auch immer mal wieder selbstironisch in den Spiegel. Aber stets scheint zu gelten, was die 1945 Geborene von einem imaginierten Salm im Kopf annimmt: 'Wühlt sich wohl.' Originelle Wortverwandlungen, starke Wortspielfreude, verbunden mit manchmal überbordender Binnenreimlust, das sind Spezialitäten von Frederike Frei."

Am Erker 78

November 2019: "Medea" erschien in: Entführung in die Antike. Neue Geschichten um griechische Mythen, hrsg. von Steffen Marciniak, PalmArtPress, Berlin. ISBN: 978-3-96258-039-1.

Entführung in die Antike

September 2019: In der 'Echokammer 2', der PDF-Zeitschrift von Ronald Glomb und Wolfgang Heyder, steht eine kleine Auswahl meiner 'Freisprüche'.

Echokammer

Video zur Blumenlyrik: Daniela Schwalbe vertanzt die Gedichte zum Holunder, zur Sumpfdotterblume und zum Mohn, auf einer Veranstaltung im Glashaus des Botanischen Gartens in Berlin-Dahlem. (Vergrößern durch Klick auf das Expander-Symbol.)

Blumenlesung

Blumenlesung

Juli 2019: Ein Ausschnitt aus dem Film Deutscher Pass statt Brexit-Chaos des RBB mit meiner Blumen-Lesung im Lyrikhaus in Joachimsthal vom Januar 2019. (Vergrößern durch Klick auf das Expander-Symbol.)

RBB

Lyrikhaus 2019

Rezension zu Aberglück in RHEIN! (Köln) Nr. 19, von Kurt Roessler, Juni 2019:

Blumen und die Natur gehören seit jeher zu den Lieblingssujets der Dichterin, manchmal auch in Form von Kalligrammen, und nehmen auch in diesem Band einen gewichtigen Platz ein. Darüber hinaus ist das Themenfeld weit gespannt, ebenso die poetischen Techniken. (...) Man findet keine äußerlichen Beschreibungen: Alles kommt von innen heraus und ist dabei aber mit Witz und Selbstironie sowie einer Portion Provokation versehen. Ist Strenge notwendig, erfolgen die Wertungen nicht polternd, sondern eher durch Andeutungen und Weglassen. (...) bei aller Beweglichkeit bleibt die Innerlichkeit immer erhalten. Das ist aktuelle Lyrik hohen Grades, die auf dem Boden des Verständlichen steht und auf enigmatische Textspielereien verzichten kann. (...) Frederike Frei ist es gelungen, einen neuen Lebensabschnitt in diesem lesenswerten Bändchen darzustellen. Es bereichert den Leser und macht ihn froh. Mehr 'Glück' als 'Aber'.

Siehe auch die rbb-Rezension vom 20.11. weiter unten.

Rhein! Nr. 19

26. Mai 2019, Berlin: Lesung aus dem Band Echt Himmel das Blau heute mit Plakaten im Forum des Möckernkiezes, Möckernkiez 4.

Das PDF dazu können Sie hier herunterladen.

Fotos: Heike Kamel. Vergrößern durch Anklicken.

 

Lesung im Möckernkiez, 26. Mai 2019

Lesung im Möckernkiez, 26. Mai 2019

13. März 2019, 21 Uhr 15: Hier ein Link zum RBB-Film Deutscher Pass statt Brexit-Chaos, in dem auch mein Lesungsauftritt im Lyrikhaus in Joachimsthal in zwei Scheiben vorkommt.

RBB

Lyrikhaus 2019

... ein Filmstill daraus

März 2019: Die Gedichte "Die & die", "Hanglage", "Denkzettel", "Nation Ich", "Not gedrungen", "Zähne zeigen", "Frau auf Grau", "Revolution Person oder Regierung", "Das Plakat an der Litfaßsäule", "Immer hab ich Lust auf alles", "Der Bamberger Reiter", "Pass auf, Frau, dein Mann" erschienen in der Anthologie Schlafende Hunde VI, hrsg. von Thomas Bachmann, Verlag Am Park (Eulenspiegel Verlagsgruppe), Leipzig.

Schlafende Hunde VI

25. Februar 2019: Im RBB Kulturradio las ich mein Gedicht "Kein Wunder".

RBB Kulturradio

Februar 2019: "Eine Großtat" (Kurzprosa) erschien im Konkursbuch 54 Lügen, hrsg. von Sigrun Casper, Konkursbuchverlag Tübingen.

Konkursbuch 54 'Lügen'

Rezension zu Aberglück im RBB Kulturradio, 20.11.2018, von Salli Sallmann. Aus dem Gespräch zwischen dem Moderator und dem Literaturredakteur. 

Moderator: Frederike Freis neuen Lyrikband wollen wir Ihnen jetzt vorstellen, ein Band mit wunderschönem Titel: Aberglück.

Salli Sallmann: Also, Frederike Frei schreibt Gedichte, die mit verschiedenen Elementen arbeiten, mit Sinnsprüchen, mit Wortspielen, auch mit Witzen, und diese Bestandteile, die vermischt sie zu einer unnachahmlichen Melange. Eine Sprache, die von lyrischer Lust fast überquillt und die dennoch nicht verquast und unverständlich wirkt. Ihre Sprache zeigt sich ausgesprochen kritisch gegenüber den Machenschaften und Gewohnheiten allzu artifizieller Literaturproduzenten 'Wenn man sich erstmal häuslich eingerichtet hat in seiner Kunst, ist es keine mehr.'

Frederike Frei ist vielleicht keine bekannte Lyrikerin, aber sie ist eine gute Lyrikerin, und sie hat hie und da einen Preis bekommen, erklärte sich irgendwann zur sogenannten 'Bundesdichterin von eigenen Gnaden', und sie kennt, glaube ich, alle Höhen und Tiefen des Künstler-, des Schriftstellerdaseins, und sie hat auch sicher längst das Frederikefrei-Patent für kunstvoll ungekünstelte Lyrik angemeldet. 

'Beeindrückendes'

'Meine Augen sind nicht sonderlich geschnitten / Wimpern sind zwar da / es fehlt die hohe Stirn / Haare zu dünn / Hüften zu breit / zu kurz, zu klein / das Zentrum der Welt / was sonst?' Und der Schreibstift, schreibt Frederike Frei, sei ihr 'sechster Finger'

Moderator: Also, Humor scheint sie auf jeden Fall zu haben.

Sallmann: Unbedingt.

Frederike Freis Gedichte sind eigentlich das Gegenteil von hochgestochen und Kunstsprache. Sie steht gegenüber der eigenen Person in einer kritisch-ironischen Distanz, und sie benutzt in ihren Versen so etwas wie artistische Neologismen, also mit neuer Bedeutung verwendete Worte innerhalb einer Sprachgruppe. Sie benutzt etwa Worte wie 'Immermörder', 'Teletropf', 'spatzenwach', und dann mischt sie diese eigenen Wortschöpfungen mit Umgangssprache, sie erdet sie sozusagen mit Redewendungen.

Vollständig zu hören auf RBB Radio

oder:

Download des Transkripts als PDF hier

RBB Kulturradio

Aberglück (2018)

Frederike Frei 2017
Lyriklesung 2017

Der Nachruf auf meinen Mann Christian Wend aus der Berliner B.Z., von Kai Ritzmann. Erschienen am 4.9.2018. Zum Vergrößern anklicken.

 

 

 

Darunter ein Foto von ihm in der Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz, bei einem Kulturempfang der SPD, 2012.
Zum Vergrößern anklicken.

Nachruf in der B.Z.

Christian Wend 2012

Dezember 2017: Zuerkennung des Alfred-Döblin-Stipendiums der Berliner Akademie der Künste in Günter Grass' ehemaligem Haus in Wewelsfleth, für Sommer 2018.

Alfred-Döblin-Haus in Wewelsfleth

13. Juni 2017: Im Restaurant des Schiffes John Barnett in Potsdam, genauer: in der Kapitänskajüte mit Blick auf die See(n), las Bundesdichterin Frei Nobelpreisträger Dylan und sich selbst. Unbändige Kurzprosa. Beide 'Poesiealben' sind  im Märkischen Verlag erschienen. Mit wenigen Gitarrengriffen vermochte der Musiker Lutz Andres die Kajüte in einen literarischen Rockpalast umzugestalten, sobald er Dylan-Songs dazu sang.

Lesung Bob Dylan / Frederike Frei

Lesung Bob Dylan / Frederike Frei am 13.6. - Plakat vergrößern durch Anklicken

Am 24. Juni 2017 hatte ich einen Stand auf dem "Kunstmarkt der Generationen" in Berlin-Steglitz, zusammen mit Maria Herrlich.

Kunstmarkt der Generationen

Rezension zu Bissiges Gras:

Pia Soldan
Ich bin der Spieß

Bissiges Gras (2016)

[Erschienen im Dezember 2016 in Am Erker Nr. 72, Münster]

Was Wahrheit ist, daran beißen sich Erkenntnistheoretiker seit Jahrhunderten die Zähne aus. Gerade deshalb sprechen Kinder so wahrhaftig, weil sie ihre ganz eigene Wahrheit nicht zu zerkauen versuchen, sondern sie einfach ausspucken. Ungefiltert spritzt sie einem ins Gesicht und läuft warm und klebrig hinunter. Und manchmal brennt sie eben auch ein bisschen auf der Haut, wenn, zum Beispiel, die kleine Tini betet, die Brücke möge morgen auch noch in Flammen stehen, damit sie sie besichtigen kann
Es sind widerständige Passagen wie diese, die Frederike Freis Bissiges Gras so virtuos erscheinen lassen. Sparsam eingestreut in den Text stoßen diese kleinen Sätze auf, zwischen all der Unschuld und dem Humor, der aus der Kinderperspektive erwächst, die wohl unumgänglich ist für einen ‚Kindroman‘.
Von Frederike Frei erdacht, soll dieses neue Genre zeigen, „wie ich als Kind hätte schreiben mögen, wenn ich als Kind hätte schreiben können“. Trotzdem kann es sich hier kaum nur um kindliche Berichte handeln. Hochliterarisch hat Frei Prosaminiaturen aneinandermontiert, die sich gegenseitig bedingen, und genau das ausgelassen, was nicht gesagt werden darf, weil die Pointe schon erreicht ist. „Wenn es draußen gegen die Fensterläden prasselt und stürmt, ist das überhaupt mein Allerschönstes, dann bin ich drinnen draußen“ und damit Ende der Miniatur. Auch durch die Perspektive des kleinen Mädchens gewinnt dieser ‚Kindroman‘ an wirkungsvollen Auslassungen. Wie zu erwarten, kann Tini nicht nachvollziehen, was der Mann, der sich beim Spielen „ganz eng neben mich setzte auf den Bordstein und mir heiser ins Ohr flüsterte, ich soll mir gegenüber mal den Streifen angucken von Ankes Unterbüx zwischen ihren Beinen“, an etwas so Alltäglichem wie der Unterwäsche der Freundin so interessant finden könnte. Doch genau das macht die Szene wirkungsvoll. Bräche die Protagonistin in Entsetzen aus, wäre die Wirkung des Dialogs nur behauptet. Durch die kindliche Perspektive wird sie dagegen tatsächlich erzielt; und gesteigert durch Freis Wortwahl, die diese Perspektive (fast) nie verlässt. „Na und?“, lässt Frei Tini ihren Gesprächspartner fragen, und gerade diese Einfachheit gibt der Szene ihren absurden Humor.
Besonders witzig, und das auf einer viel einfacheren Ebene, wirken aber die Verben und Adjektive dieses Textes. Tini „witscht“ in die Besenkammer, „umärmelt“ ihre Freundin und „schnökert“ nicht, „weil das dann nicht gildet“. Was „pudelig“ ist, muss geordnet werden, und Schwester Elke ist „bedröbbelt“, weil die Äpfel „mulsch“ geworden sind. Irgendwo in der Mitte des Textes, wenn der erste Teil schon zu Ende ist, der in „Rotenburg/ Wümme“ spielt, und Tinis Familie bereits nach „Bonn am Rhein“ gezogen ist, wird diese Sprache auch ein bisschen anstrengend, zumal inhaltlich alles in bester Ordnung ist und es vor allem um Bälle, Geburtstage und Waschmaschinen geht.
Aber das geht bald vorbei, denn: „Ich bin der Spieß, alles dreht sich um mich. Die anderen johlen und klatschen und weiden sich schön dran, wie ich die Puppenmutti mit ihrer rosanen Schleife unterkrieg.“ Ein bisschen erschrocken ist man, war das doch bisher ein so frech sympathisches Kind, das da jetzt ein Mädchen verprügelt und es gerne tut. „Und dann bin ich umgefallen“. Mit einem gutartigen Hirntumor kommt Tini ins Krankenhaus. Nach längerer Regenerationsphase, während derer auch die Mutter erkrankt, wird auch diese „auf die Trage geschnallt“ und „möchte am liebsten sterben“. Als Tini nach einem Besuch bei der Mutter in der Kur „nur noch mein geblümtes Streifenkleid als Schönes“ hat, wird auch das Pathos allmählich ein bisschen zu viel. Aber auch das fängt Frei schnell wieder auf, diesmal mit „Apfelsaft und Zwetschgenkuchen mit Wespen drauf“. Denn wichtig ist in diesem Text, was genau jetzt passiert, was genau auf dieser Seite steht, die gerade aufgeschlagen ist, genau in dieser Zeile, genau in diesem Wort. Denn hier erzählt ein Kind.

22. März 2015: mitgeschnittenes Privatvideo "Text & Textil" - die Modenschau im Bonner Frauenmuseum zu den Papierkleidern (YouTube-Kurzlink: https://youtu.be/0sE_Eggs_zk) im Rahmen der Messe "femme 5"

24. Januar 2015: Am 70. Geburtstag: Performance von unsterbl.ich im Theater Coupé, Hohenzollerndamm 177 in 10713 Berlin.

Grafik: Vergrößern durch Anklicken, Download als PDF hier.

unsterbl.ich am 24.1.2015

Mai 2014: Ich bin gegen "Nachhaltigkeit" - warum? Lesen Sie selbst (zwei Seiten, PDF). Nachhaltigkeit?

Herbst 2013: Das Interview von Ulrike Schmidt mit mir über die geplante Lesung in der Berliner Zen-Shiatsu-Schule ist jetzt online.

Zen Shiatsu

25.8.2013, NDR Info Rundfunk: "Philosophinnen im Gartenbeet". Das Interview und die Lesung aus Blumengedichten sind hier zu hören - Sie können auch die MP3-Datei herunterladen. Redakteurin: Ursula Storost.

NDR Info

September 2012: Im Hildesheimer Lyrik-Wettbewerb bin ich mit dem Gedicht "Blume des Jahres 2012" eine der Hauptpreisträgerinnen. Hier das PDF des Veranstalters dazu - und hier mein Gedicht zum Herunterladen (auch als PDF). Forum Literaturbüro

Seit 2010 sind einige Videos von einer Lesung im Gattas auf YouTube zu sehen:

Videoproduktion: glamour-video.de

Außerdem: ein mitgeschnittenes Privatvideo "Text & Textil" - die Modenschau im Bonner Frauenmuseum zu den Papierkleidern, im Rahmen der Messe "femme 5"

YouTube
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